Tripel
Dieser Stil stammt ursprünglich aus Belgien, ist jedoch weltweit verbreitet und findet auch außerhalb der Landesgrenzen dieser Nation hochkarätige Ausprägungen.
– Aufbewahrung: da es sich um einen hochgärigen Stil handelt, muss die Kühlkette nicht zwingend eingehalten werden, es ist jedoch wichtig, dass die Temperatur 18-20 °C nicht überschreitet. Über diesem Bereich könnte eine erneute Gärung in der Flasche mit unerwünschten Ergebnissen ausgelöst werden.
– Ausschanktemperatur: zwischen 10 und 16 °C, serviert in einem Bierkelch mit weiter Öffnung. Das Glas wird zu Beginn um 45 Grad geneigt und anschließend gerade gehalten, um die Bildung einer schönen Schaumkrone zu begünstigen. Aufgrund des Hefegehalts kann es in der Neige zu einer erhöhten Trübung kommen, weshalb das Ende des Ausschanks aus der Flasche besondere Aufmerksamkeit erfordert. Ein Fingerbreit Neige kann jedoch auch in der Flasche belassen werden, die dann geschwenkt wird. Anschließend wird die Neige in ein zweites Glas geschenkt, damit die Charakteristika der Hefestoffe gekostet werden können.
– Alkoholgehalt: 7,5-9,5% alc.
Charakteristika (Optik, Geschmack, Aroma):
Die Farbe reicht von Goldgelb bis zu intensivem Gelb und kann bei einigen Varianten leicht trüb ausfallen. Der stabile Schaum ist von langer Persistenz, sodass es im Glas häufig zu dem als „Brüsseler Spitze“ bekannten Phänomen kommt. Die markante Duftkomplexität variiert von gelbfleischigem Obst und Zitrusfrüchten bis zu zarten Noten von Akazien- und Wildblütenhonig. Abgerundet wird das olfaktorische Bukett von würzigen Nuancen, die an Pfefferkuchen und Gewürznelken erinnern. Das Mundgefühl ist gleichermaßen komplex mit Noten, die ebenfalls an Honig, Früchte und Gewürze erinnern. Im Finale schwingt bei den besten Exemplaren dieses Stils eine moderate Herbheit mit, die gepaart mit einem unaufdringlichen Körper und einem hohen Kohlensäuregehalt dazu beiträgt, dass der Trunk trotz der relativ hohen Umdrehungen besonders schlank nachhallt.
Angesichts dieses hohen Alkoholgehalts empfiehlt sich dieses Bier für das Ende der Mahlzeit, vor allem, wenn diese aus mehreren Gängen besteht.
Die gustatorisch-olfaktorische Komplexität dieses Stils harmoniert ausgezeichnet mit den Charakteristika von länger als 24 Monaten gereiftem Grana Padano – aber nicht nur. Vor allem der gut verborgene Alkoholgehalt und die spritzige Rezenz, aber auch die fruchtig-würzigen Noten, kompensieren und betonen die schmackhaften, fruchtigen Noten des Grana Padano und die übrigen süßen Akzente. In bestimmten Varianten dieses Stils, die mit einer weniger trockenen Linie aufwarten, lassen sich markantere Süßnuancen erkennen und auch der Alkoholgehalt ist stärker wahrnehmbar, was zulasten der Trinkbarkeit geht. Die Kombination ist dennoch gelungen und sehr ausgewogen.
Besonderheiten
Dieser Stil wurde in den 30ern im Trappistenkloster Westmalle aufgrund der damaligen Marktbedürfnisse geboren, nachdem ein Gesetz den Verkauf und den Ausschank von Spirituosen verboten hatte. Die Rezeptur ist in den 50ern überarbeitet worden, hat jedoch seitdem keine Veränderungen mehr erfahren. Die Herkunft des Namens „Tripel“ ist nicht völlig geklärt: In Westmalle selbst heißt es, dass dieser sich auf die Tatsache beziehe, dass im Vergleich zu den anderen Bieren des Klosters die dreifache Menge an Zutaten benötigt wird. Eine andere Theorie besagt jedoch, dass der Name „Tripel“ gewählt wurde, um den höheren Alkoholgehalt dieses Biers gegenüber des „Dubbel“ zu kennzeichnen.