Strong Scotch Ale o Wee heavy
Beide Namen werden – sowohl von den Brauern als auch den Genießern – mehr oder weniger äquivalent gebraucht, wobei ersterer unmissverständlich auf die Herkunft dieses Stils verweist, wobei dieser nicht nur in Schottland, sondern nahezu überall auf der Welt gebraut wird.
– Aufbewahrung: Da es sich um ein hochgäriges Bier handelt, ist die Einhaltung der Kühlkette für diesen Stil nicht zwingend erforderlich. Dennoch ist es wichtig, dass die Temperatur zwischen 18 und 20 °C gehalten wird, da darüber hinaus (bei nicht pasteurisierten Bieren) eine erneute Gärung in der Flasche mit unerwünschten Ergebnissen ausgelöst werden könnte.
– Ausschanktemperatur: zwischen 10 und 16 °C, am besten in einer Tulpe (oder Schale), die nicht zu schlank ist, um die Anreicherung der Oberfläche mit Sauerstoff nicht zu beeinträchtigen. Auch Becher und andere Gläserformen von mittelweiter Öffnung sind gut geeignet. Das Glas wird zu Beginn um 45 Grad geneigt und anschließend gerade gehalten, um die Bildung einer schönen Schaumkrone zu begünstigen. Aufgrund des Hefegehalts kann es in der Neige – bei den nicht vollständig filtrierten Varianten – zu einer erhöhten Menge von sedimentierten Hefestoffen kommen, weshalb das Ende des Ausschanks aus der Flasche besondere Aufmerksamkeit erfordert.
– Alkoholgehalt: 6,5-10 % alc.
Charakteristika (Optik, Geschmack, Aroma):
Die Farbe reicht von hellem Kupfer bis zu dunklem Braun, die Optik ist in der Regel ungetrübt und die Schaumkrone ist markant, von dichter Beschaffenheit und zuweilen kurzer Persistenz. Bei besonders hohen Umdrehungen können sich die für Wein charakteristischen Tränen im Glas bilden. Der Duft stützt sich vorwiegend auf die geruchlichen Vorzüge von Malz, wie insbesondere mittellang Gebackenes (süße Backwaren), Honig und Karamell (Toffee und zuweilen eine leicht buttrige Spur), geröstete Nüsse (Haselnuss) und Trockenfrüchte (Datteln, Feigen). Die hohen Umdrehungen können zu unterschiedlichen likörartigen Nuancierungen führen, außerdem kann es zu Röstaromen und in der höchsten Ausprägung je nach verwendetem Getreide zu rauchigen Akzenten kommen. Der Gaumengang wird von Weichheit bestimmt: Der Körper reicht von mittel-süffig bis (zuweilen) schwer, die Rezenz ist geschmeidig, das Finale im Abgang schlank, aber nie trocken, und die Bittere ist leicht bis mittelleicht. Der Alkohol sorgt für eine angenehme Wärmebegleitung. Allesamt Eigenschaften, die diesen Stil zu einem harmonischen Gegenpol zu Hauptspeisen oder auch den finalen Gängen eines Menüs machen.
Die kräftigen stofflichen und gustatorisch-olfaktorischen Eigenschaften von Wee Heavy bilden eine ausgesprochen interessante Einheit mit dem Geschmacksprofil von 16 bis 20 Monate gereiftem Grana Padano: Insbesondere die Umdrehungen und die spritzige Rezenz wirken sich auf das Fett im Käse aus, während die malzige Süße die Würze des Käses beeinflusst, wodurch ein besonders abgerundetes Gesamtbild entsteht.
Besonderheiten
Unter den aktuell gebrauten Bieren im schottischen Stil gehört dieser zu den wohl am engsten mit den Traditionen seines Herkunftsgebiets verknüpften. Sein Profil (alkoholdominant, robust und nur selten zur Bittere neigend) hat sich im Laufe des 18 und 19. Jahrhunderts definiert (die heutigen Versionen sind jedoch weniger schwer und eher schlank), ähnlich anderen britischen Stilen wie Strong Ale, Old Ale und Barleywine.