Belgian Dark Strong Ale
Bier
Der Name dieses Stils lässt dessen geografischen Ursprung klar erkennen. Der Reiz und die Potenz dieser Sorte haben die Herzen weit über die Grenzen von Flandern und der Wallonie hinaus erobert, so sehr, dass sie heute weltweit gebraut und genossen wird.
– Aufbewahrung: da es sich um einen hochgärigen Stil handelt, ist die Einhaltung der Kühlkette nicht zwingend erforderlich. Dennoch ist es wichtig, dass die Temperatur zwischen 18 und 20 °C gehalten wird, da darüber hinaus (bei nicht pasteurisierten Bieren) eine erneute Gärung in der Flasche mit unerwünschten sensorischen Resultaten ausgelöst werden könnte.
– Ausschanktemperatur: zwischen 10 und 16 °C, serviert in einem Glas weiter Öffnung, beispielsweise einem Kelch. Das Glas wird zu Beginn um 45 Grad geneigt und anschließend gerade gehalten, um die Bildung einer schönen Schaumkrone zu begünstigen. Aufgrund des Hefegehalts kann es in der Neige – bei den nicht vollständig filtrierten Varianten – zu einer erhöhten Menge von sedimentierten Hefestoffen kommen, weshalb das Ende des Ausschanks aus der Flasche besondere Aufmerksamkeit erfordert. Ein Fingerbreit Neige kann jedoch auch in der Flasche belassen werden, die dann um ihre Längsachse geschwenkt wird. Anschließend wird die Neige in ein zweites Glas geschenkt, damit die Charakteristika der Hefestoffe gezielt gekostet werden können.
– Alkoholgehalt: 8-12% alc.
Charakteristika (Optik, Geschmack, Aroma): die Farbe reicht von sattem Bernstein bis zu Braun mit Granatreflexen, die Optik ist in der Regel blank bis leicht opal und die cappuccino- bis beigefarbene Schaumkrone ist üppig, stabil und cremig und so anhaftend, dass sie häufig im Glas zu dem als „Brüsseler Spitze“ bekannten Phänomen führt. Der Duftcharakter ist dominant, was dessen Intensität und Komplexität betrifft: Er offenbart Motive, die an Karamell, Honig, geröstete Haselnüsse und Mandeln, Amaretto sowie Früchte, genauer gesagt, reife Bananen, Susinen, Rosinen, Pflaumen und Trockenfeigen erinnern, durchwoben von Würze in Form von Gewürznelken, Pfeffer und Lakritz mit zarten grasigen und krautigen Akzenten. Konsequent am Gaumen, mit mittelstarkem Körper, mittelhohem Kohlensäuregehalt und einem schlank-trockenen Finale, die tendenziell zu – kontrolliert – bitteren Nuancen neigen, die eine wichtige Rolle für die vorherrschende (alkoholische und zuckrige) Weichheit spielen, die auch tatkräftig von der angenehmen alkoholischen Wärme unterstützt wird. Angesichts des soeben erwähnten Alkoholgehalts harmonieren Belgian Dark Strong Ales gekonnt mit den letzten Gängen des Menüs.
Die strukturelle und gustatorisch-olfaktorische Stabilität dieses Stils eignet sich ausgezeichnet für über 20 Monate gereiften Grana Padano Riserva. Insbesondere wirken sich der großzügige Alkohol- und Kohlensäuregehalt harmonisierend auf das Fett im Käse aus. Die Rundheit am Gaumen wiederum interagiert mit der Würze und die Röstaromen verschmelzen mit den verwandten Duftnoten des Käses. Eine besonders harmonische und äußerst gefällige Zusammenkunft.
Besonderheiten
Das Belgian Dark Strong Ale ist auch unter dem Namen Quadrupel bekannt. Letzterer ist noch relativ jung und wurde 1991 von der niederländischen Trappistenbrauerei von Koningshoeven geprägt (die ihre Biere unter dem Namen „La Trappe“ vermarktet), und zwar, um die traditionelle Logik von Enkel, Dubbel und Tripel mit einem noch stärkeren Bier fortzusetzen.